Reiseberichte
Afrika - Wir erfüllen uns unseren Traum
... von einer Offroad Tour durch Teile Afrikas
Namibia, Botswana und Sambia mit OM Reisen aus Hamburg, erkundet von 10 Personen in insgesamt 4 Toyota Hilux und einem LandCruiser. Wir starten in Windhoek, Namibia nach 9 Stunden Nachtflug. Zum Glück gibt es keine Zeitverschiebung.
Windhoek liegt 1.400 m hoch. Blauer Himmel, Sonne und ein frischer Wind erwarteten uns. Diesen werden wir in den folgenden 3 Wochen bei 36 °C noch oft herbeiwünschen.Unser erstes Treffen mit allen Gruppenmitgliedern ist beim Autoverleih.
Auf dem Weg dorthin sehen wir die ersten wilden Tiere – Baboos (Paviane) am Straßenrand. Diese frechen Affen überfallen gerne die Camper beim Frühstück, ein waches Auge, Zwillen und starke Männer sind dann Voraussetzung für ein friedliches Frühstück.
Wir übernachten im Hotel Villa Vista in Windhoek und starten am nächsten Morgen pünktlich in Richtung Ghanzi/Botswana. Wir fahren auf der wie mit einem Lineal gezogenen Hauptstraße, vorbei an nicht endenden Zäunen. In Namibia gibt es viele sehr große Farmen.
Der Grenzübergang geht erstaunlich schnell und weiter geht’s durch die nördliche Kalahari zum ersten Stopp auf der Palm Afrique Lodge. Wir bauen zum ersten Mal unsere Dachzelte auf, dies wird in den nächsten Wochen unsere erste Aktivität auf der neuen Campsite, und jeder übernimmt, entsprechend seiner der Körpergröße, feste Aufgaben.
Das Camp hat gepflasterte Wege und Rasen, auf dem wir parken. Diesen Komfort werden wir im Laufe der Reise auf Grund der Trockenheit noch oft vermissen. Es hat in den letzten 3 Jahren kaum geregnet während der eigentlichen Regenzeit von Dezember bis Februar. Die Flüsse sind ausgetrocknet, die Steppe sandig, die Bäume kahl.
Wie durch ein Wunder sehen wir trotzdem in dieser für uns unwirklichen Gegend kleine Gruppen von Elefanten, Zebras, Impalas und Kudus, einzelne Giraffen, Papa-Strauße mit dem Nachwuchs, sowie unterschiedlich große Gruppen von Warzenschweinen.
Unser nächster Stopp wird das Boteti River Camp. Auf dem Weg dorthin, über nicht-endende gerade Sandpisten, erleben wir den Spaß des Offroad Fahrens. Ein kurzer Stopp und schon ist der erste Wagen festgefahren. Der Reservereifen und die Anhängerkupplung graben sich fest. Wir lassen Luft ab aus den Reifen. Micha hat eine Winde an seinem Land Cruiser und zieht mit einem kurzen Ruck die Festgefahrenen heraus. Der Boteti River ist groß und ausgetrocknet. Trotzdem stehen an seinen Ufern große grüne Bäume und Büsche.
Am Abend sehen wir eine kleine Gruppe Elefanten am gegenüberliegenden Ufer.
Die Reise führt uns weiter über den ausgetrockneten, schwarzen Salzsee Lake Ngami in Richtung Makgadikgadi Pans. Die Pans sind ein großer Nationalpark. Wir fahren Stunden über einen unendlichen großen, komplett ausgetrockneten weißen Salzsee. Hätte es in den letzten Jahren geregnet, wäre diese Überfahrt nicht möglich gewesen.
Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis – aber es macht auch traurig.
Unser Camp für Heute ist das Planet Baobab. Ein sehr schönes Camp, mit großem Schwimmbad, WLAN für die Städter und riesigen, wunderschönen Baobab-Bäumen. Der kleine Prinz hätte sich sehr wohl gefühlt.
Wir setzen die Fahrt über den Salzsee fort und kommen zum Lekubu Island. Kubu ist ein Camp umgeben vom Salzsee, mit riesigen Steinflächen und Baobabs, aber ohne Wasser, Strom oder Toiletten.
Am Abend sehen wir dafür den unendlichen Sternenhimmel mit Venus, Milchstraße und dem zunehmenden Mond,der auf dem Rücken liegt.
Auch mit wenig Komfort ist das Leben unbeschreiblich schön.
Unser nächstes Ziel ist das Okawango Delta. Wir fahren über Stunden über eine schnurgerade breite Sandpiste zur Khwai River Lodge. Wir befinden uns an den östlichen Ausläufern des Okawango Deltas. Das Camp liegt am Wasser.
Am folgenden Tag unternehmen wir eine MokoroTour. In diesen Einbaum passen maximal 3 Personen und der stehende, stakende Bootsführer. Wir fahren dicht an Hippos, Elefanten und Wasserbüffeln vorbei. Ein Krokodil findet unsere Anwesenheit störend und taucht im Wasser unter. Wir gleiten durch eine unendliche Ruhe und Schönheit der Natur.
Abends sehen wir eine riesige Baboo-Familie auf der anderen Flussseite durchziehen. Zum Glück kommen sie nicht zu uns.
Wir durchqueren den Chobe Nationalpark und erreichen den Thobolos Camp Ground. Es gibt ein Wasserloch, an dem sich zum Abend eine Herde bestehend aus 30-40 Elefanten zum Trinken und Baden trifft. Wir übernachten auf dem nicht eingezäuntenTeil der Anlage und erleben, wie einzelne Elefanten ganz nah an uns vorbeiziehen. Sie sind nicht zu hören, trotz der Größe und des Gewichts, aber wir riechen Sie.
In der Nacht hören wir dafür Löwen und Hyänen. Am folgenden Tag fahren wir über die Grenze nach Sambia zu den Viktoria Wasserfällen. Aufgrund des wenigen Regens der letzten Jahre nutzen wir die Gelegenheit und baden im DevilsPool, ganz am vorderen Rand der Fälle. Ein unglaubliches Gefühl. Am Abend genießen wir dieses wassereiche Gebiet, indem wir gemeinsam ein Motorboot mieten und uns auf dem Sambesi in einen wunderschönen Sonnenuntergang fahren lassen.
Wir verlassen Sambia und übernachten im Mudumu Nationalpark auf einer Campsite am Kwando River. Von unserem Platz aus sehen wir einige Flusspferde im restlichen Wasser liegen, nachts hören wir Löwen, deren Spuren wir am nächsten Tag sehen, und sehen die Augen der Krokodile in unserer Taschenlampe am Rande des Flusslaufes leuchten.
Wir durchfahren den Mudumu Nationalpark und entdecken an den mehr oder weniger mit Wasser gefüllten Kwando River Hippo-Pods, Impalas, Kudus, Krokodile und verschiedene bunte Vögel.
In der Nacht hat es etwas geregnet und in einer Pfütze sahen wir eine kleine Schildkröte Wasser trinken. Ab jetzt wird keine Pfütze mehr durchfahren! Wir durchfahren den Caprivi Streifen und halten am Ngepi Camp am Okawango. Dieses Camp ist eine Kooperation der Dorfbewohner. Viele finden deshalb einen Job im Camp. Es ist nicht nur sehr ordentlich und gepflegt, sondern besonders sind die Sanitären Einrichtungen. Liebevoll gestaltete „The Thrones“,„Royal Flush“, „ Adventure Outdoors Bathroom“ mit Duschkopf im Eimer oder „ Pope Falls“ mit Aufstieg über ein Treppenhaus im Freien. Zusätzlich kann man in einem abgetrennten Swimmingpool im Okawango baden. Der Pool hat Seiten und Boden aus Metallgitter, als Schutz vor Krokodilen und Flusspferden.
Wir sehen am Abend auf der anderen Uferseite einen Angriff durch 5 Löwen auf einen Kudu– dieser kann entkommen, aber am nächsten Morgen fressen die Löwen den Riss der Nacht.
Unsere nächste Etappe ist der Khaudum Nationalpark. Wir haben das unendliche Glück, dass genau an unserem Weg ein junger Leopard auf einem Ast liegt und sich durch uns nicht stören lässt. Unsere Camp Site ist oberhalb eines riesigen wunderschönen Tals.
Wir fühlen uns wie in „Jenseits von Afrika“. Nachts gehen die Elefanten dicht an unserem Camp vorbei. Die letzten der Big 5, die Nashörner, sehen wir auf der Ghaub Farm, in der Nähe von Grootfontein. Dies ist eine privat geführte Farm, die verlassene Nashörner aufzieht und vor Wilderern beschützt. Unser letzter Stopp ist am Waterberg. Einige sportliche erklimmen den felsigen Aufstieg und genießen den Blick über das unendliche Tal.
In Windhoek trennen sich unsere Wege - nach über 4.200 KM auf überwiegend sandigen Pisten und schlechten Straßen, unterschiedlichen Camp Sites, unsagbar netten Menschen, Hitze,Trockenheit und kaum Mücken, einer großartigen Reiseleitung und köstlichem Wild Afrika am Lagerfeuer.
Wir sind zufrieden mit unserem erfüllten Traum.
Maren und Nils
Diese Reise ist für uns immer noch sehr präsent und wir freuen uns sehr darüber, dass wir dabei sein konnten. Wir waren zum Schlafen in schnuckeligen Blockhäusern untergebracht. Zum Frühstück und zum Abendessen trafen wir uns in einem Gemeinschaftshaus, in dem täglich liebevoll für alle gekocht wurde und abends noch Zeit war für schöne Gespräche und Geschichten. Am ersten Tag fand, nach einem ausgiebigen und vielfältigen Frühstück bei Kaminfeuer, die erste Roadbooktour statt, die so intensiv und schön für uns war, dass wir uns damit auch mehrere Tage hätten beschäftigen können. Die Landschaft, die Farben, die intensiven Eindrücke in der Natur...wir konnten uns kaum satt sehen.
Auch die Fahrzeuge kamen in den Genuss, sich offroad auszuprobieren. Matsch, Sand, Gewässer und Steine galt es zu überwinden und das Gruppengefühl war geprägt von Anfeuern, Mitfiebern, Schieben, Buddeln, Bergen, Filmen und viel Spaß bei den Wettbewerben.
Wir haben jeden Tag durch und durch genossen und fühlten uns rundum wohl und gut versorgt, denn selbst wenn wir unterwegs waren, wurde für das leibliche Wohl gesorgt. Was uns auch fasziniert hat, war, dass Micha uns immer wieder an seinem Wissen und an Geschichten seiner Reisen, teilhaben ließ.
Wir sind schon ganz gespannt, für welche Reise wir uns das nächste Mal entscheiden.
Thomas und Petra
Das Land aus Feuer und Eis
30 Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet und dann war es soweit: Der Traum mit meinem eigenen Defender durch Islands Hochebene zu fahren, der Natur hier ganz nah zu sein und sich auf das Nötigste zu beschränken. Der Mund blieb mir beim Anblick dieser kargen Schönheit offen stehen.
Die „ schwarze Wüste“, so still, so weit. Tagelang begegnete uns keine Seele, kein Geräusch, keine Vegetation, kein Lebewesen – dachte ich! Doch in jede Ritze krallt sich Moos, fließt in den unglaublichsten, schrillsten Grüntönen die schwarzen Hänge hinunter; winzige Blümchen wachsen mutterseelenallein auf der weiten Ebene. Bilder die kein Maler oder Designer erfinden könnte!
Meine basistouristische Vorstellung von Vulkanen beschränkte sich auf Kegelvulkane und schwarze Lava. Erdkunde 5. Klasse. Doch, vulkanische Aktivität weist eine viel größere Vielfalt auf; beeindruckende Geländeformationen durch Eruptionen künstlerisch in die verrücktesten Formen und Farben gegossen. Beige, Ocker, Orange, bis Dunkelrot, Violett und Grün. Warum das so ist, kann Micha fantastisch erklären.
Kein Film, kein Foto kann diese Bilder einfangen oder wiedergeben und schon gar nicht das Gefühl der Überwältigung beschreiben, was mich beim Anblick eines Gletschers oder eines gigantischen Wasserfalls überkam.
Die eigene Winzig- und Bedeutungslosigkeit wird einem in solch einem Moment schlagartig klar, rührt mich zutiefst und lässt mich spüren, welche Verantwortung wir haben. Wenn man weiß, dass eine Reifenspur neben der Piste, der Fußabdruck im Moos jahrelang bestehen bleiben, macht mir die Fragilität dieses Ökosystems bewusst.
Diese Natur hautnah erleben zu dürfen ist ein unglaubliches Erlebnis und hinterlässt unvergessliche Eindrücke. Zum Heulen schön!
Und noch etwas: Wenn es kalt ist, ist es kalt und windig! Stellt euch vor, ihr fahrt in den Winterurlaub und schlaft draußen. Zugegeben etwas schwierig, wenn man bei 30 Grad die Tasche packt. Der Genuss der Reise wird durch eine Wärmflasche, ein Fell und einen Reservekanister deutlich erhöht!
Danke Micha, Paul und Per! Dank euch hatte ich eine total entspannte, liebevoll betreute und unvergessliche Reise.
Ich muss wieder hin!
Antje
„Kuh frisst Dose oder warum man in der Wüste kein Gepäck braucht?“
Es wird sicherlich viele Menschen geben, die sich fragen, warum man freiwillig im Urlaub auf Duschen und saubere Kleidung verzichtet. Wenn man sich den Kopf an freistehenden Schrauben aufschlägt, oder sich in der Hitze der Wüste unter das Auto legt und nicht klagt. Denen kann ich nur mit Kopfschütteln begegnen und viel mehr entgegensetzen als „nur“ schönste Natur und die faszinierende Tierwelt Afrikas! Im Umfeld dieser Reise rücken solch schnöden Dinge einfach von ganz allein in den Hintergrund.
Die 3-wöchige Tour durch Namibia war wirklich ausgewogen und gut durchdacht. Mit einer schönen Mischung aus Offroad-Erlebnis und der Möglichkeit neue Menschen kennen zu lernen eine besondere Erfahrung, aber ganz sicher auch wegen „Wagen Nr.1“, gesteuert von Micha und Freddy. Dabei hat Freddy sich fast schon mit Vergnügen die Hände schmutzig gemacht, wenn mal wieder jemand die Handbremse festgefahren oder das Trittbrett gegen die Steine gesetzt hat und auch bei seinen wirklich interessanten Vorträgen über die Geologischen Gegebenheiten dieses Landes war er kaum zu bremsen. Nicht, dass Micha das nicht auch getan hat und hätte, aber er ist mir vor allem durch seine unerschütterliche Gelassenheit (und Kochkunst) sehr angenehm aufgefallen und verfügt über einen großen Fundus an Geschichten, Wissen und natürlich Ortskenntnis, der diese Reise wirklich bereichert und abgerundet hat - nur von Fußball hat er keine Ahnung. So ist es also nie langweilig, abends gemeinsam am Tisch reichaltiges Essen zu verdrücken, erschöpft von durchaus auch mal anstrengenden Fahrten in anspruchsvollem Terrain (mal mit 80 mm/min steile Hänge über fiese, spitze Steine drüber oder mit 80km/h durch den Wüstensand im Slalom ums Gebüsch!).
Ob nun Geologie, Geschichte, Natur oder die offensichtlichen Fachgespräche über den „besten“ Geländewagen und welcher Typ Dachzelt denn nun wirklich was taugt, keiner kommt zu kurz. Natürlich steht das Erlebnis dieses faszinierenden Landes im Vordergrund, doch will ich mir nicht ausdenken, was alles fehlen würde, wenn die Reise einfach nur unpersönlich-professionell „abgewickelt“ worden wäre und die Gruppe nicht ein so friedlich-harmonisch-hilfsbereites Zusammenspiel gezeigt hätte. Das war kein Glück, sondern gelebte Begeisterung und die war einfach ansteckend! Ich selbst bin ohne fahrerische Vorkenntnisse in dieses Offroad-Abenteuer eingestiegen und hab Blut geleckt! Afrika ist ohnehin ein unvergleichliches Erlebnis. Ob nun das Gepäck erst eine Woche später ankommt, die Kuh einem die Bierdosen klaut oder Micha unser Müsli nicht vor den Affen bewachen konnte…. Abschliessend bleibt nur noch zu resümieren, dass Sehen und Erleben immer mehr ist, als erzählt zu bekommen!
Mit ganz herzlichem Dank
Alexander „Sanna“ Feustel